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P r o j e k t e : Pfarrkirche St. Nikolaus
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Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus in Rimsting wurde 1937/38 in wesentlichen Teilen neu gebaut. Das Langhaus wurde abgebrochen und für die rund 800 Einwohner der damaligen Filialgemeinde ein mit 250 Sitzplätzen ausreichender Raum geschaffen. Die ältesten Bestandteile sind heute Chor und Turm, welche noch von dem spätgotischen Gotteshaus stammen, das 1472 von dem Herrenchiemseer Bischof Bernhard von Kraiburg geweiht wurde. 

Unser Büro wurde vom Erzbischöflichen Ordinariat München im Jahr 1999 mit der Planung und Bauleitung der Innensanierung beauftragt. Begonnen wurde mit dem Abbruch der holzpaneelverkleideten Flachdecke. Diese wies große Fugen auf, durch die man auf die unzureichende Wärmedämmung und Dampfbremse sehen konnte. Die einfache Konstruktion des Dachstuhls mit Sprengwerk und Unterzügen in Deckenebene war massiv beschädigt und konnte durch zusätzliche Spannglieder aus Stahl und Brettlaschen wieder verstärkt werden. Ferner waren die Fußpunkte der Dachkonstruktion an der Mauerkrone Außenwand verfault und mußten ebenfalls restauriert werden. Der zu dampfdichte Dispersionsanstrich mußte entfernt und der bereits dehydrierte Kalkinnenputz aufwendig saniert werden. Die elektrische Anlage mit Lichttechnik und Beschallung wurde komplett erneuert. Für die neue Orgel wurde die Empore umgebaut und statisch verstärkt. Der Orgelprospekt wurde vom Kirchenmaler dem Gesamtkonzept angepaßt

Angesichts der Veränderungen von 1937 und in den 60-er Jahren des 20. Jhs. sollte aus denkmalschützerischer Sicht keine Rückrestaurierung erfolgen, sondern ein Neuentwurf, wobei das Konzept gewisse Korrekturen einbezieht. Zum Beispiel sollte die Holzdecke der Nachkriegszeit wieder durch eine Weißdecke ersetzt werden.

Die Neufassung der Raumschale wurde durch unseren Entwurf der Weißdecke vorgegeben. Als Trockenbaudecke wird sie mit umlaufender Schattenfuge an die Wände angeschlossen. Die abgehängte Decke wird mit einer profilierten Rahmung versehen, welche das Binnenfeld des Deckenspiegels mit der weiß-goldenen Blockstreifengliederung einschließt. Diese Fassung wurde auch an den Chorbogenpfeilern als Quaderung fortgeführt. Der Wechsel von weißen und vergoldeten Quadern akzentuiert den Chorbogen und findet mit dem bestehenden Gesimsprofil einen überzeugenden Abschluß. Für die Wände wurde ein grauer lasierender Farbton gewählt, gegen den sich die weißen Fensterleibungen absetzen. Die roh wirkenden Kiefernbänke wurden, zur vornehmen schwarz-goldenen Barockausstattung passend, dunkel lasiert. Um die neu gestaltete Taufkapelle an den Mittelgang anzubinden und die Sichtachse des Seiteneingangs zu berücksichtigen, wurden zwei Bankreihen entfernt und ein Rückbau mit Ergänzung des historischen Solnhofer Platten Belages vorgenommen.

Die liturgische Ausstattung Altar, Ambo, Taufstein, Sedilien und Weihwasserbecken wurden vom Künstler Wolfgang Wright, Kiefersfelden, entworfen und ausgeführt. Die Neufassung der Raumschale wurde vom Kirchenmaler Neubauer, Bad Endorf, umgesetzt.

Quellenverzeichnis
Wittigo v. Dobschütz, Verlag Schnell&Steiner, Auflage 1983,
Kunstführer Nr. 1414